Fortbildung
Fortbildungen zum Ansatz Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung©
Bei uns dreht sich alles um Planung, Organisation und Durchführung von Fortbildungen zum Ansatz Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung©. Unser Fortbildungsbereich bietet vielseitige Formate für pädagogische Fachkräfte, Lehrer*innen, Erzieher*innen sowie alle, die an dem Ansatz Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung© interessiert sind.
Unser Angebot umfasst Fortbildungen aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Fachstelle Kinderwelten: Hort, Kita und Beratung. Dabei bieten wir sowohl arbeitsbereichsbezogene als auch übergreifende Fortbildungen, Workshops, Implementierungen und Qualifizierungskurse an.
Je nach Bedarf finden unsere Fortbildungen und Workshops an folgenden Orten statt:
- Wir kommen zu Ihnen: Vor Ort bei Ihnen
- Sie kommen zu uns: In unseren Räumlichkeiten in Berlin
- Digital
Barrierefreiheit
Wir legen großen Wert auf den Abbau von Barrieren, um eine Teilnahme für alle Interessierten zu ermöglichen. Bitte informieren Sie uns über Ihre individuellen Wünsche und Bedarfe. Weitere Hinweise zu barrierearmem Zugang und zur Anfahrt entnehmen Sie bitte unserer AGB.
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Veranstaltungsort: Wo soll die Fortbildung stattfinden?
Wir kommen zu Ihnen
Wir organisieren In-House-Fortbildungen, kitaübergreifende Veranstaltungen, mehrteilige Kurse, Implementierungen mit Studientagen und fachlich begleiteten Praxisphasen, Workshops sowie Vorträge bei Fachtagen. Träger oder Organisationen beauftragen uns, und unsere Referent*innen sind bundesweit im Einsatz.
Sie kommen zu uns
In Berlin und online bieten wir Fortbildungen für Einzelpersonen und kleine Gruppen an. Aktuelle Termine und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Für zusätzliche Angebote oder Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Format und Dauer
Der genaue Umfang der Veranstaltungen wird individuell an das jeweilige Thema und die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst. Zur Orientierung bieten wir eine Übersicht über die Formate, die sowohl digital als auch in Präsenz verfügbar sind:
- Fortbildung: ein- oder mehrtägig
- Basis- und Multiplikator*innen-Kurse: ca. 0,5–1,5 Jahre
- Vortrag: 1–2 Stunden
- Workshop: 1–4 Stunden
- Dienstbesprechung: 1,5–3 Stunden
- Implementierungsprojekt: 1–4 Jahre
- Veranstaltungen für Eltern / Bezugspersonen: 1,5–3 Stunden
Fortbildungsformate
Implementierung
Implementierung „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung©“ (VBuE)
Die „Implementierung des Ansatzes der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung©“ umfasst den Prozess der Qualitätsentwicklung in Kitas, der sich an den Zielen, Prinzipien und Methoden des Ansatzes orientiert. Diese sind insbesondere in der Publikationsreihe „Inklusion in der Kitapraxis“ dargestellt (ISTA/ Fachstelle Kinderwelten 2017, 2018a, 2018b, 2021).
Vorurteilsbewusste Qualitätsentwicklung: Ziele und Prozesse
Das Ziel der Implementierung von VBuE in Kitas ist die nachhaltige Verankerung einer diskriminierungskritischen und diversitätssensiblen Organisationskultur. Dies soll sicherstellen, dass alle Kinder, Familien und Fachkräfte unabhängig von ihren Hintergründen respektiert und gestärkt werden. Kitas werden so zu Lernorten, die Vielfalt als Ressource erkennen und bewusst gegen Diskriminierung in jeder Form vorgehen.
Ziele der VBuE-Implementierung
- Diversitätsorientierung stärken
- Förderung einer wertschätzenden Haltung gegenüber Vielfalt in allen Dimensionen (z. B. ethnische Herkunft, Geschlecht, soziale Herkunft, Behinderung).
- Thematisierung von bislang marginalisierten Perspektiven und bewusster Umgang mit Ausschlüssen.
- Diskriminierungskritische Haltung etablieren
- Reflexion und Abbau von Machtstrukturen und institutionellen Diskriminierungen.
- Sensibilisierung aller Beteiligten für subtile und strukturelle Formen vonAusgrenzung.
- Team- und Organisationsentwicklung fördern
- Stärkung der Kita als lernende Organisation, die kontinuierlich an ihren Werten und Praktiken arbeitet.
- Entwicklung von Teams zu kritischen Lerngemeinschaften, die durch Leitung und Träger unterstützt werden.
- Nachhaltigkeit sichern
- Verankerung von Diversitätsorientierung und Antidiskriminierung als Querschnittsaufgaben auf allen Ebenen.
- Aufbau eines langfristigen Qualitätsverständnisses, das auf Reflexion undkontinuierliche Weiterentwicklung setzt.
Strukturierter Prozess zur Zielerreichung
Die Umsetzung erfolgt über einen zweijährigen, strukturierten Prozess:
- Fortbildung und Praxis: 8-10 Fortbildungstage in In-House-Formaten mit dem gesamten Kita-Team, ergänzt durch 5-6 Praxisphasen zur Erprobung und Reflexion neuer Ansätze.
- Prozessbegleitung: Fachliche Unterstützung bei der Gestaltung der Lern- und Veränderungsprozesse.
Wissenschaftlich fundiert und praxisnah
Studien zeigen, dass nachhaltige Veränderungen durch umfassende Weiterbildungsformate und gezielte Praxisphasen erzielt werden (Buschle/Gruber 2018). Dieser Ansatz sichert die Übertragung von Theorie in die Praxis und fördert den Aufbau einer diskriminierungskritischen Haltung in der gesamten Organisation
Ein Schritt in Richtung Zukunft
Mit der Implementierung von VBuE können Kitas als Vorreiter für werteorientierte Bildungsarbeitagieren. Sie scha\en eine Umgebung, in der Respekt und Vielfalt erlebbar werden und Mechanismen von Diskriminierung aktiv hinterfragt werden. Wir sehen in diesem Ansatz eine wegweisende Methode zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung und freuen uns über Kolleg*innen, die diesen Weg mitgestalten möchten.
Multiplikator*innen-Kurse
Die Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung© hat sich in den letzten zehn Jahren als praxisnaher Ansatz in Deutschland etabliert. Sie verbindet kritisches Diversitätsbewusstsein mit einer konsequenten Diskriminierungskritik und bietet eine fundierte Grundlage für Demokratiebildung in Kitas, Horten und Grundschulen.
Ab 2022 werden Multiplikator*innen für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung© nach einem neuen Qualifizierungskonzept ausgebildet.
Warum dieses neue Konzept?
Um die Qualität und Reichweite des Ansatzes Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung© zu sichern, braucht es Multiplikator*innen, die den Ansatz fachgerecht weitergeben können. Ihre Aufgabe ist es, Kitas und Fachkräfte dabei zu unterstützen, den Ansatz nachhaltig in den Alltag zu integrieren.
Das überarbeitete Qualifizierungskonzept der Fachstelle berücksichtigt die zunehmende Vielfalt und Komplexität gesellschaftlicher Ungleichverhältnisse. Basiskurse bieten interessierten Fachkräften einen fundierten Einstieg in den Ansatz. Wer vertiefte Kompetenzen für die Praxisbegleitung, Fachberatung oder Fortbildung erwerben möchte, kann an Profilkursen teilnehmen. Dieses neue Konzept stärkt die Praxisnähe und befähigt Multiplikator*innen, den Ansatz auf breiter Ebene zu verankern.
Was ist neu?
Ein 10-tägiger Basiskurs richtet vermittelt grundlegende Kenntnisse zur Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung©. Dieser Kurs ist Voraussetzung für die weiterführenden Profilkurse, dieauf spezifische Multiplikator*innen-Tätigkeiten ausgerichtet sind, wie die Implementierung in Kitas, Fortbildung, Persona Dolls® und Fachberatung.
Kursformate
- Basiskurs (ca. 10 Tage) – Einführung in die Vorurteilsbewusste Bildung undErziehung©: Ein 10-tägiger Basiskurs richtet sich an alle Interessierten aus dempädagogischen Arbeitsfeld für Kinder von 0-10 Jahren, also pädagogische Fachkräfte inKitas und Horten, Kita-/Hort-Leitungen, Fortbildnerinnen, Fachberaterinnen,Referent*innen, Lehrende an Fach- und Hochschulen. Der Basiskurs dient dem Erwerbvon Grundkenntnissen zum Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung©. Erist die Voraussetzung für die Teilnahme an Profilkursen. Erst in Kombination mit einemProfilkurs berechtigt der Basiskurs, im Auftrag der Fachstelle Fortbildungen anzubieten.
- Profilkurse (ca. 9 Tage) – Vertiefung und Spezialisierung für Multiplikator*innen:Profilkurse mit unterschiedlicher Dauer und Schwerpunktsetzung qualifizieren fürmultiplikatorische Tätigkeiten zum Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung undErziehung©, auch im Auftrag der Fachstelle. Geplant sind Profilkurse für dieImplementierung des Ansatzes in Kitas, für Fortbildungen zur VorurteilsbewusstenBildung und Erziehung©, für Vorurteilsbewusste Interaktion mit Persona Dolls®, zuInklusion als Leitungsaufgabe und für Fachberatung zu Vorurteilsbewusster Bildung undErziehung©.
Zielgruppen
- Pädagogische Fachkräfte
- Kita- und Hort-Leitungen
- Fortbildner*innen, Fachberater*innen
- Lehrende an Fach- und Hochschulen
- Referent*innen
Beschwerdeverfahren
Beschweren erleichtern – für eine diskriminierungssensible Beschwerdekultur in der Kita
Geeignete Beschwerdeverfahren sind Voraussetzung für die Betriebserlaubnis von Kitas. Diese müssen jedoch diskriminierungs- und adultismussensibel gestaltet werden, um für alle Kinder zugänglich zu sein.
Unsere Fortbildungen zeigen, wie eine Beschwerdekultur entwickelt werden kann, die Beschwerden ernst nimmt und für alle Kinder offen ist. Wir bieten praxisorientierte Hinweise und Prüffragen, um sicherzustellen, dass Beschwerden gehört werden. Wichtige Fragestellungen sind:
- Welche Beschwerden nehme ich wahr?
- Wie beeinflussen Machtverhältnisse meine Wahrnehmung von Beschwerden?
- Welche Verfahren sind für wen geeignet?
Für Kinder, die Diskriminierung erfahren, ist es oft schwieriger, sich zu beschweren. Diskriminierungserfahrungen können das Wohl eines Kindes nachhaltig gefährden. Es sind immer die Erwachsenen, die über die Reaktion auf Beschwerden entscheiden, weshalb dies sensibel erfolgen muss.
Unsere Fortbildungen basieren auf dem Modellprojekt „Antidiskriminierung als aktiver Kinderschutz in Kitas“ (BMFSFJ-Bundesprogramm „Demokratie leben!“ 2016–2019). In der Publikation „Wenn Diskriminierung nicht in den Kummerkasten passt“ geben wir praxisnahe Empfehlungen zur Einführung diskriminierungssensibler Verfahren.
Die Fortbildungen werden von Anne Backhaus und Berit Wolter durchgeführt – als In-House- Schulung oder mehrteiliger Prozess. Kontaktieren Sie uns bei Interesse!
Zum Download:
Persona Dolls®
Persona Dolls® – Diskriminierungssensible Gespräche mit Kindern
Persona Dolls® sind Puppen mit eigenen Biografien, die Kindern helfen, Themen wie Gerechtigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung zu reflektieren. Sie spiegeln die Vielfalt der Lebensrealitäten wider: unterschiedliche Hautfarben, Körperformen und Mobilität. In Kindergärten und Grundschulen treten die Puppen mit den Kindern in Dialog, um gemeinsam über Erlebnisse von Ausgrenzung und Ungerechtigkeit nachzudenken.
Die Methode fördert eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und stärkt die Empathie der Kinder. Sie lernen, wie sie sich für Gerechtigkeit einsetzen und Diskriminierung erkennen können. Wichtig ist, dass Kinder ihre Erfahrungen teilen, sich gegenseitig unterstützen und Handlungsstrategien entwickeln, um sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren.
Die Arbeit mit Persona Dolls® ist ein zentraler Bestandteil der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung© und trägt zur Entwicklung einer demokratischen Kultur im Kita- und Schulalltag bei. Sie fördert die Auseinandersetzung mit Vielfalt und stärkt die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder.
Fortbildung zur Methode Persona Dolls®
Wir bieten praxisorientierte Fortbildungen, die Fachkräften grundlegende Kenntnisse und praktische Handlungskompetenz im Umgang mit Persona Dolls® vermitteln. Die Fortbildungen beinhalten Theorie, Reflexion und die Analyse von Videomitschnitten aus der Praxis, um die Methode gezielt in der Arbeit mit Kindern umzusetzen.
Formate
- Schnupperkurs
- 5-tägiger Einführungskurs
- 4-tägiger Vertiefungskurs
Zielgruppen
- Erzieherinnen
- Lehrerinnen
- Fachkräfte in der Sozialpädagogik
Kontakt
Bitte kontaktieren Sie bei Interesse, Beratung und Angebote rund um das Thema Fortbildungen zum Ansatz Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung© unsere Ansprechperson und Leitung des Arbeitsbereichs Fortbildung:
Serap Azun (sie),
Leiterin des Arbeitsbereichs Fortbildung
E-Mail:
serap.azun@kinderwelten.net
Telefon:
+ 49 (0)1 63 – 5 31 58 44
(Di. und Do. von 09:30-14:00 Uhr)