Die Autorin und Illustratorin Eymard Toledo nimmt uns in ihrem neuesten Kinderbuch mit nach Amazonien. Naná, die in einem Ort am Ufer des Amazonas lebt, bemerkt beim Angeln, dass es dieses Jahr weniger Fische gibt, stattdessen treiben zahlreiche Baumstämme im Fluss. Kurz darauf kommt der Junge Kayabu mit seiner Familie ins Dorf, da sie wegen der Brandrodungen ihr Zuhause tief im Regenwald verlassen musste. Die beiden werden Freund*innen, die immer wieder über Lebensgewohnheiten der*des anderen verblüfft sind: Während Kayabu nicht verstehen kann, dass Naná Angst davor hat, in den Wald gleich hinter dem Dorf zu gehen, staunt Naná darüber, dass Kayabu Geld nicht kennt. Ihre Freund*innenschaft endet abrupt, als Kayabu mit seiner Familie weiterzieht, und Naná hofft, ihn eines Tages wiederzusehen.
Mit diesem Bilderbuch, für das Eymard Toledo eine Weile im brasilianischen Regenwald lebte, richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Welt der indigenen Bevölkerung Amazoniens, deren Lebenswelt durch die industrielle Abholzung stark bedroht ist. Jede Doppelseite ist mit einer farbenprächtigen, detailreichen Collage illustriert, die das Buch besonders lebendig machen und vielleicht auch dazu anregen, selbst künstlerisch tätig zu werden. Ein Nachwort mit Hintergrundinformationen rundet das Buch ab. Besonders hervorzuheben ist noch die Weltkarte gleich auf dem vorderen Klappendeckel, die die realistischen Größenverhältnisse der Länder und Kontinente zeigt, sowie der detaillierte Ausschnitt Südamerikas auf dem hinteren Klappendeckel. (Kinderwelten)
Preis: 22€